Schulen als Treiber für den Erhalt der Artenvielfalt

    Der Verlust an Biodiversität ist eine der grössten ökologischen Herausforderungen unserer Zeit. Hier haben Schweizer Schulen mit ihren verhältnismässig grossen Flächen vielfältige Möglichkeiten, die Artenvielfalt zu fördern. Genau darauf zielte das Programm «Biodiv im Naturraum Schule» der Stiftung Pusch. In den letzten vier Jahren griff Pusch im Rahmen dieses Programms Schulen unter die Arme und zieht nach Programmende eine positive Bilanz.

    (Bilder: © Pusch – Praktischer Umweltschutz) Das Pusch-Programm «Biodiv im Naturraum Schule» unterstützt Primarschulen dabei, die Artenvielfalt auf ihrem Schulareal zu fördern.

    Ein Drittel der Arten und die Hälfte der Lebensräume sind hierzulande bedroht (Quelle: Bafu). Aber intakte Ökosysteme übernehmen wichtige Funktionen, wie die Bestäubung von Kulturpflanzen, die Stärkung der Bodenfruchtbarkeit, die Reinigung von Luft, Boden und Wasser und nicht zuletzt ist auch der Erholungsaspekt gesunder Natur für uns Menschen nicht zu unterschätzen. Dieses Verständnis ist elementar, damit Kinder und Jugendliche Natur und Umwelt als schützenswert begreifen. Und Schulen können mit der gezielten Gestaltung ihrer Areale neue Lebensräume schaffen und Biodiversität für die Schüler:innen praktisch erlebbar machen.  

    Win-win für Biodiversität und für Kinder und Jugendlichen
    Um dem Artensterben entgegenzuwirken, rief die Stiftung Pusch im Oktober 2019 das Programm «Biodiv im Naturraum Schule» ins Leben und unterstützt seither Primarschulen bei der ökologischen Aufwertung ihrer Schulareale. Praktische Aktionsmodule, kreative Unterrichtsmaterialien, ein Forschungs-Kit, Factsheets für die Grünraumpflege, finanzielle Projektförderungen und Weiterbildungsangebote motivierten Lehrpersonen sowie Hauswartungen dazu, sich mit Schülerinnen und Schülern für die Biodiversität einzusetzen. 


    Die geschaffenen Kleinstrukturen nutzen nicht nur Kleintieren und Insekten, sondern dienen den Schülerinnen und Schülern auch als Lernorte.

    Nach vier erfreulich erfolgreichen Jahren beendet die Stiftung Pusch das Programm und blickt zurück: Durch das grosse Engagement von Lehrpersonen wurden über 5000 Schülerinnen und Schüler für die Bedeutung der Artenvielfalt sensibilisiert. Kinder und Jugendliche aus rund 100 Schulen und 13 Kantonen packten dabei fleissig mit an und bauten Nützlingsquartiere für allerlei Käfer in ihren Schulgärten, erschufen Asthaufen für Igel und formten Samenkugeln für Schmetterlings- und Insekten-Blumenwiesen. Inspirierende und partizipative Projekte zur Förderung naturnaher Flächen wurden auf der Programmwebsite porträtiert und sollen andere Schulen zum Nachahmen bewegen. Dabei entstanden neben zahlreichen neuen Lebensräumen und Kleinstrukturen auch Lernoasen, welche ein ideales Umfeld bieten, um Kinder und Jugendliche für die Vielfalt des Lebens zu begeistern. So können sie auf dem eigenen Schulhof die Lebensräume von Pflanzen und Tieren selbst erkunden, beobachten und Zusammenhänge erkennen.

    Die Kinder lernen einheimische Pflanzen kennen.

    Dringend weiterer Flächenzuwachs für die Biodiversität
    Die Biodiversität unserer Schweizer Landschaften muss weiterhin erhalten werden, denn zurzeit ist noch keine positive Trendwende in Sicht. Darum setzt sich die Stiftung Pusch weiterhin für die Biodiversität auf Schulhöfen ein und erarbeitet neue Angebote. Dabei sollen im Laufe des Jahres 2023 Projektförderungen, Leitfäden, ein Muster-Stundenplan und eine Web-App in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule St. Gallen und GLOBE Schweiz entstehen und Schulen bei der Planung von naturnahen Flächen helfen. Auch wird das Beratungsangebot intensiviert, damit Schulen erste Aufwertungsideen mit Pusch spiegeln können.

    pd

    Weitere Infos zum Projekt:
    www.pusch.ch/biodiv/

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