Der Beitrag der Landwirtschaft

    «Ohne Landwirtschaft wäre die ganze Schweiz ein grosses Waldgebiet.» Das stellt der Schweizerische Bauernverband fest. Er folgert daraus messerscharf: «Das wäre zwar naturnah, aber kein Gewinn für die Biodiversität. All die Pflanzen und Tiere, die nicht im Wald, im Hochgebirge oder im Wasser zu Hause sind, hätten bei uns gar keinen Lebensraum.»

    (Bild: pixabay) Aktuell haben wir in der Schweiz über 160’000 Hektare Biodiversitätsförderflächen.

    Die Landwirtschaft fördert die Biodiversität also schon deshalb, weil sie Flächen offen hält und eine Vielfalt an Nutztierrassen hält und Pflanzensorten kultiviert. In der Schweiz reifte die Erkenntnis, dass Landwirtschaft mehr bieten sollte, als nur möglichst billige Lebensmittel zu produzieren. Mit den Reformen in der Agrarpolitik begann das Umdenken: Der Bund entschädigt seither die Bauernfamilien mit den Direktzahlungen für solche, nicht marktfähige Leistungen.

    Damit ein Hof überhaupt öffentliche Gelder erhält, muss er den sogenannten ökologischen Leistungsnachweis erfüllen. Dazu gehört unter anderem, dass er statt Monokulturen eine vielfältige Fruchtfolge einhält und vor allem sieben Prozent seiner Fläche zur Förderung der Biodiversität bereitstellt.

    Das können extensive Wiesen, Buntbrachen, Ackersäume, Hochstammbäume, Hecken oder Asthäufen sein. Aktuell haben wir in der Schweiz über 160‘000 Hektare solche Biodiversitätsförderflächen. Das entspricht drei Mal der Fläche des Bodensees und 14 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Damit übertrifft die Landwirtschaft eines der Etappenziele klar, welches der Bund im Rahmen der Agrarpolitik für sie gesetzt hat.

    Henrique Schneider

    Vorheriger ArtikelSchutz und Nutzen verbinden
    Nächster Artikel30 Prozent Fläche für Biodiversität