Der Anfang vom Ende des Postschalters

    Wie die SIX Group AG Anfang März 2023 kommuniziert hat, will der Bund im Rahmen der Strategie «Digitale Schweiz – Harmonisierung im Schweizer Zahlungsverkehr» das Verfahren «eBill» gezielt fördern. Wie die Bundeskanzlei auf ihrer Webseite schreibt, sind die Vorgaben für die Bundesbehörden verbindlich und sollen bis 2029 umgesetzt sein. Die eBill kann am Postschalter nicht eingesetzt werden. Was heisst das?

    (Bild: pixabay) Die Bundeskanzlei will auf eBill setzen und die QR-Rechnungen ignorieren.

    Von Anfang an: Im September 2022 wurde ein neues Zahlverfahren eingeführt, das sowohl die klassischen Kanäle bedient, namentlich den Postschalter und schriftliche Bankaufträge, wie auch die digitalen Kanäle. Eine elektronische QR-Rechnung, will heissen eine QR-Rechnung im pdf-Format. Sie wird per E-Mail verschickt, kann vom Empfänger in die Online- oder Mobile-Banking-App seiner Bank eingelesen werden, und damit die Zahlungsdaten automatisch erfassen.

    Stärke der QR-Rechnung
    Bereits über ein Drittel der Schweizer Banken bietet die Option an, eine QR-Rechnung im pdf-Format mittels Drag & Drop direkt aus dem E-Mail in die entsprechende Formularmaske im Onlinebanking zu ziehen. Dieses Verfahren ist nicht nur wesentlich günstiger für Rechnungssteller, sondern auch effizienter für Rechnungsempfänger, die digital bezahlen.

    Letztere müssen sich in diesem Fall nämlich nicht extra auf der externen Webseite des Rechnungsstellers einloggen, um die Rechnungsdetails zu betrachten, sondern öffnen einfach die pdf-Datei. Die QR-Rechnung bedient den digitalen Zahlprozess zu 100%, ohne aber die Bedürfnisse derjenigen zu ignorieren, die an den Postschalter gehen oder die Rechnungen per Post an ihre Bank schicken. 

    Schwäche der eBill
    Vor diesem Hintergrund ist es nicht nachvollziehbar, weshalb die Bundeskanzlei einseitig auf die eBill setzt, und die QR-Rechnung ignoriert. Unklar ist derzeit auch, wie die Strategie konkret umgesetzt werden soll. Will der Bund den gesamten Schweizer Zahlungsverkehr auf die eBill lenken? Oder gelten die Ziele nur für die Rechnungen, die der Bund selber verschickt, also zum Beispiel für die Bundessteuern?

    Wenn dem so wäre, dann wäre folglich jede steuerpflichtige Person gezwungen, Zahlungen mittels Online-Banking mit eBill-Funktion zu tätigen. Vielleicht gilt die Vorgabe aber auch nur für Rechnungen, die der Bund als Rechnungsempfänger erhält, zum Beispiel für Malerarbeiten in einem Bürogebäude. In diesem Fall müssten alle Anbieter, die die teure eBill-Lösung nicht nutzen, bei öffentlichen Auftragsvergaben von vornherein ausgeschlossen werden.

    Fragezeichen
    Das Vorhaben löst zahlreiche Fragen aus, die im erwähnten Strategiepapier nicht beantwortet werden. Sollte der Bund die Steuerrechnungen künftig tatsächlich nur noch per eBill anbieten und so eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung zur Online-Banking-Nutzung zwingen, würden sich weitere Fragen aufdrängen.

    Eine davon lautet, ob es das Ziel sein könnte, Postschalterzahlungen bis in wenigen Jahren einzustellen oder zumindest stark zu erschweren. Mit dem Wegfall von Zahlungsverkehrsdienstleistungen am Postschalter würden dann wohl auch neue Forderungen zur Straffung des Poststellennetzes auftauchen.

    Henrique Schneider

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    Die Post investiert in Solarstrom 

    Eine Fläche von 7540 Quadratmetern oder von ungefähr einem Fussballfeld: So gross wird die Solaranlage sein, die auf dem Dach des Lagerlogistikzentrums Villmergen im Kanton Aargau entsteht.

    Die Anlage auf dem Dach des Neubaus – die drittgrösste auf einem Postgebäude – wird Solarstrom im Umfang von über 1300 Megawattstunden pro Jahr liefern. Dies entspricht dem Strombedarf von rund 137 Einfamilienhäusern. Insgesamt wird rund 60 Prozent des Stroms direkt fürs Logistikzentrum gebraucht, die restlichen 40 Prozent fliessen ins Stromnetz und kommen somit der Region zugute. Zusätzlich zur Anlage auf dem Dach rüstet die Post auch die Fassaden des neuen Gebäudes mit Photovoltaikpanels aus. Der Vorteil: Dank der Solarpanels an der Fassade ist die Stromversorgung auch während der Wintermonate gewährleistet. 

    pd

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